E‑Rechnung: Technische Mindestvoraussetzungen für Unternehmen

Immer mehr Unternehmen setzen auf die elektronische Rechnung (E-Rechnung). Doch welche technischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Einführung problemlos funktioniert? In diesem Artikel erklären wir die wichtigsten Punkte verständlich.

Was ist eine E-Rechnung?

Eine E-Rechnung ist eine Rechnung, die in einem speziellen digitalen Format erstellt, versendet und empfangen wird. Anders als eine einfache PDF-Datei enthält sie strukturierte Daten, die von Computern automatisch verarbeitet werden können.

Wichtige technische Voraussetzungen für E-Rechnungen

1. Compliance mit Standards und Normen

Damit eine E-Rechnung gesetzlich anerkannt ist, muss sie bestimmten Standards entsprechen. In Deutschland sind das vor allem:

  • XRechnung: Ein einheitliches Rechnungsformat, das in Deutschland häufig genutzt wird und auf einem europäischen Standard basiert.
  • PEPPOL: Ein Netzwerk, das den sicheren Austausch von E-Rechnungen ermöglicht, besonders für Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern.

2. Passende Software und Systeme

Um E-Rechnungen zu nutzen, brauchen Unternehmen geeignete Software. Dazu gehören:

  • ERP-Systeme: Große Unternehmen verwenden oft eine Enterprise Resource Planning-Software, die viele Geschäftsprozesse verwaltet, darunter auch Rechnungsstellung.
  • Spezialisierte Rechnungssoftware: Es gibt Programme, die speziell für den Versand und Empfang von E-Rechnungen entwickelt wurden.
  • Systemintegration: Die Software sollte sich mit bestehenden Buchhaltungs- und Finanzsystemen verbinden lassen.

3. Datenschutz und Sicherheit

Da Rechnungen sensible Daten enthalten, müssen sie sicher verarbeitet werden. Wichtig sind hier:

  • Verschlüsselung: E-Rechnungen sollten verschlüsselt übermittelt werden, damit Unbefugte keinen Zugriff haben.
  • Authentifizierung: Nur autorisierte Personen sollen die Rechnungen erstellen, senden und empfangen können.
  • DSGVO-Konformität: Die Verarbeitung muss den Datenschutzgesetzen entsprechen, insbesondere der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

4. Übertragung und Empfang von E-Rechnungen

E-Rechnungen können über verschiedene Wege versendet werden:

  • Electronic Data Interchange (EDI): Ein direkter Austausch von Geschäftsdaten zwischen Unternehmen.
  • Webdienste: Online-Plattformen, auf denen Rechnungen hochgeladen und empfangen werden.
  • PEPPOL Access Points: Viele Unternehmen nutzen das PEPPOL-Netzwerk, um ihre Rechnungen sicher zu versenden.

5. Langfristige Archivierung

Unternehmen müssen Rechnungen oft viele Jahre aufbewahren. Dazu benötigen sie ein sicheres Archivierungssystem, das:

  • Die Originaldaten unverändert speichert.
  • Den Zugriff nur für berechtigte Personen erlaubt.
  • Den gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entspricht.

6. Qualitätssicherung

Damit keine fehlerhaften Rechnungen versendet werden, sind einige Zusatzfunktionen in der Software hilfreich:

  • Validierung: Die Rechnungen sollten automatisch überprüft werden, um Fehler zu vermeiden.
  • Testumgebungen: Vor dem Live-Einsatz können Unternehmen den Prozess in einer sicheren Testumgebung testen.

7. Benutzerfreundlichkeit und Schulung

Eine E-Rechnungssoftware sollte einfach zu bedienen sein. Zudem ist es wichtig, dass Mitarbeiter geschult werden, um Fehler zu vermeiden und das System bestmöglich zu nutzen.

Fazit

Die Einführung von E-Rechnungen bringt viele Vorteile mit sich, erfordert aber auch einige technische Anpassungen. Unternehmen, die sich frühzeitig mit den technischen Mindestvoraussetzungen beschäftigen, können die Umstellung effizient und sicher gestalten.

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